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Die Zystoskopie ist ein diagnostisches und manchmal therapeutisches Verfahren, das es Ärzten ermöglicht, das Innere der Blase und der Harnröhre zu betrachten. Sie wird verwendet, um eine Vielzahl von Harnwegsproblemen zu diagnostizieren und zu behandeln.

Ablauf einer Zystoskopie

Vorbereitung

  1. Aufklärung: Der Arzt erklärt dem Patienten den Ablauf des Verfahrens und beantwortet alle Fragen.
  2. Narkose: Die Zystoskopie kann unter örtlicher Betäubung, Regionalanästhesie oder in seltenen Fällen unter Vollnarkose durchgeführt werden.
  3. Blasenentleerung: Der Patient wird gebeten, die Blase vor dem Eingriff zu entleeren.

Durchführung

  1. Einführung des Zystoskops: Das Zystoskop, ein dünnes, flexibles oder starres Instrument mit einer Kamera und Lichtquelle, wird vorsichtig durch die Harnröhre in die Blase eingeführt.
  2. Inspektion: Der Arzt betrachtet die Harnröhre und die Blasenschleimhaut auf einem Monitor. Dabei können Auffälligkeiten wie Entzündungen, Tumore, Steine oder Verengungen festgestellt werden.
  3. Spülung: Um eine bessere Sicht zu gewährleisten, kann die Blase mit einer sterilen Flüssigkeit gefüllt werden.
  4. Probenentnahme: Bei Bedarf können Gewebeproben (Biopsien) entnommen oder kleinere Eingriffe wie die Entfernung von Blasensteinen durchgeführt werden.

Nach dem Eingriff

  1. Erholung: Der Patient kann sich nach der Zystoskopie ausruhen. Bei örtlicher Betäubung ist die Erholungszeit minimal, bei Vollnarkose dauert es länger.
  2. Nachsorge: Der Patient kann nach dem Eingriff Blut im Urin, Brennen beim Wasserlassen oder eine erhöhte Häufigkeit des Wasserlassens bemerken. Diese Symptome klingen normalerweise innerhalb weniger Tage ab.
  3. Trinken: Es wird empfohlen, viel Wasser zu trinken, um die Blase zu spülen und mögliche Infektionen zu vermeiden.

Anwendungsgebiete der Zystoskopie

  1. Diagnose von Blasenproblemen: Harnwegsinfektionen, Blasensteine, Blasentumore und Harnröhrenstrikturen.
  2. Untersuchung von Hämaturie: Abklärung von Blut im Urin.
  3. Überprüfung von Symptomen: Abklärung von Beschwerden wie häufigem oder schmerzhaftem Wasserlassen, unvollständiger Blasenentleerung oder wiederkehrenden Harnwegsinfektionen.
  4. Überwachung: Nachkontrolle bei bekannten Blasenerkrankungen, wie Blasenkrebs.

Vorteile und Risiken der Zystoskopie

Vorteile

  • Direkte Sicht: Ermöglicht eine direkte Betrachtung der Harnröhre und Blase.
  • Diagnostische Genauigkeit: Hohe Präzision bei der Diagnose von Blasen- und Harnröhrenproblemen.
  • Therapeutische Möglichkeiten: Ermöglicht die Durchführung kleinerer Eingriffe wie die Entfernung von Steinen oder die Entnahme von Biopsien.

Risiken

  • Infektionen: Risiko einer Harnwegsinfektion nach dem Eingriff.
  • Blutungen: Leichte Blutungen aus der Harnröhre oder Blase.
  • Schmerzen und Beschwerden: Vorübergehende Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen.
  • Verletzungen: Seltene Komplikationen wie Verletzungen der Harnröhre oder Blase.

Zusammenfassung

Die Zystoskopie ist ein wertvolles diagnostisches und therapeutisches Verfahren zur Untersuchung der Harnröhre und Blase. Sie bietet eine direkte Sicht auf das Innere dieser Strukturen und ermöglicht die Diagnose und Behandlung verschiedener Harnwegsprobleme. Trotz der damit verbundenen Risiken, wie Infektionen oder vorübergehende Beschwerden, überwiegen die diagnostischen und therapeutischen Vorteile dieses Verfahrens.